Amtierender Kreisratschef von Neamț zu knapp sieben Jahren Haft verurteilt

Zur Fahndung ausgeschrieben: Arsene im Ausland abgetaucht

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Kronstadt/Târgu Neamț (ADZ) - Der amtierende Kreisratschef von Neamț, Ionel Arsene, muss für knapp sieben Jahre hinter Gitter: Das Berufungsgericht Kronstadt verurteilte den hocheinflussreichen PSD-Lokalbaron nach einem fünf Jahre währenden Prozess wegen Korruptionsdelikten bzw. Einflussnahme und Bestechungsannahme zu sechs Jahren und acht Monaten Freiheitsentzug; das Urteil der Kronstädter Berufungsinstanz ist rechtskräftig. Arsene, ein Vertrauter des vorbestraften Ex-PSD-Chefs Liviu Dragnea, galt lange Jahre als einer der einflussreichsten PSD-Lokalbarone, der die Parteispitze gehörig unter Druck setzen konnte, um Vertraute in Regierungsämter zu hieven. Seine Parteiämter hatte er letztes Jahr notgedrungen nach dem Einsturz der Brücke bei Letca niederlegt, die er in Betrieb gegeben hatte, obwohl die Bauarbeiten noch nicht komplett abgeschlossen waren.

Der Haftantritt des verurteilten PSD-Lokalbarons verzögert sich allerdings, da Arsene im Ausland abgetaucht ist – Medienberichten zufolge soll sich der 50-Jährige bereits Anfang März nach Italien abgesetzt haben. Die rumänische Polizei schrieb Arsene am Wochenende zur landesweiten Fahndung aus, die internationale dürfte umgehend folgen. Laut Medien könnte sich Arsene in Brescia aufhalten, wo er möglicherweise sogar einen Zweitwohnsitz hat, da er 2019 zusammen mit einem Verwandten vor Ort eine Firma gründete.

Rumänien muss nun bei den italienischen Behörden Arsenes Auslieferung beantragen. Doch haben die rumänischen Behörden bisher keine guten Erfahrungen mit der italienischen Justiz gemacht – diese hat bis dato bereits mehrere Auslieferungen nach Rumänien abgelehnt, so etwa 2020 jene der zu vier Jahren Haft verurteilten früheren DIICOT-Chefin Alina Bica.