Bukarest (ADZ) - Im Mega-Verfahren um die von den Nachwenderegierungen vergebenen milliardenschweren Großaufträge im IT-Bereich hat die Antikorruptionsbehörde DNA am Dienstag den Ex-Manager der heimischen Microsoft-Tochter, Sorin Eftene, und den früheren Staatssekretär im Kommunikationsressort, Ioan Cordoş, vernommen.
Während Eftene den DNA-Sitz wortlos verließ, hob Cordoş gegenüber den Medien hervor, lediglich als Zeuge vorgeladen worden zu sein. Über hohe Bestechungssummen, die im Laufe der Jahre zwecks Auftragsvergabe oder Vertragsverlängerung geflossen sein sollen, gab der Ex-Amtsträger an, nichts zu wissen. Die DNA hatte erst letzte Tage eine dingliche Klage wegen „Bestechlichkeit, Einflussnahme und Amtsmissbrauchs“ gegen mehrere Nachwenderegierungen eröffnet; verhört wurden bisher sowohl amtierende als auch frühere hohe Regierungsbeamte.
Das Verfahren visiert die an die EADS GmbH Deutschland, Microsoft Ireland über die Subunternehmer Fujitsu Siemens Computers Österreich und D-CON.NET sowie an den IT-Anbieter SIVECO vergebenen Aufträge.
Regelwidrigkeiten bei besagten Großaufträgen hatte davor schon der Rechnungshof festgestellt, und zwar seit 2004, nach Audits der Ministerien. So hatten dessen Auditberichte wiederholt auf „Unregelmäßigkeiten“ bei den Aufträgen über Microsoft-Lizenzen und Lizenzprogramme hingewiesen, berichtete die Presse am Dienstag.