Bukarest/Berlin (ADZ) - Kurz vor dem 75. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar fand die Ministerkonferenz der Internationalen Allianz für das Holocaust-Gedenken (IHRA) statt. Ziel der 34 Mitgliedstaaten ist die Aufklärung über und Erinnerung an den Holocaust.
Bogdan Aurescu sprach in seiner Rede den „beispiellosen Anstieg des Antisemitismus und der Holocaustleugnung in unseren Gesellschaften“ an und betonte die Verantwortung, ein Klima von Respekt, Toleranz und Vielfalt zu schaffen. Rumänien unternehme dahingehend wichtige Anstrengungen. Was nötig ist: 2015/16 lehnten laut einer Studie des Pew Research Center 51% der rumänischen Bevölkerung jüdische Familienmitglieder und 30% jüdische Nachbarn ab, 23% sind gegen die rumänische Staatsbürgerschaft für Juden und Jüdinnen.
Europaweit findet Antisemitismus besondere Ausprägung in Regionen mit keinem oder sehr geringem jüdischen Bevölkerungsanteil. Wo tatsächlich Gemeinschaften existieren, wurde in den letzten Jahren ein deutlicher Anstieg von Hassverbrechen verzeichnet, in Deutschland im Jahr 2018 um 20%. Die Täter beschreibt das Landeskriminalamt Bayern als vorwiegend „männlich und deutsch“.