Bukarest (ADZ) - Ex-Liberalenchef Crin Antonescu hat nach der jüngsten Drohung der PNL über ein mögliches Koalitionsaus infolge der scharfen Attacke von Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu mit seiner Kritik an der aktuellen PNL-Führung nachgelegt: Wenn die PNL tatsächlich nicht an Seiten der PSD weitermachen wolle, habe sie als Erstes ihre Führungsetage auszuwechseln, andernfalls seien derlei Drohungen bloß „Theater“, sagte Antonescu dem Sender Antena 3. Es wirke völlig unglaubwürdig, wenn Parteigrößen wie Rareș Bogdan neuerdings ein Koalitionsaus ins Gespräch bringen würden, nachdem er noch vor kaum zwei Monaten auf einer gemeinsamen Wahlliste mit Mihai Tudose und anderen PSD-Politikern bei der Europawahl angetreten sei, so der ehemalige PNL-Chef. Auch könne er nicht umhin, sich zu fragen, für „wie dumm“ die PNL-Führung die eigene Wählerschaft halte, der man inzwischen vorkaue, die PSD ins Regierungsboot gehievt zu haben, „damit die Ukraine nicht morgens und mittags sodann auch die Moldau in die Hände der Russen fallen“? Derlei Rhetorik mute parodistisch an, zumal die aktuelle PNL-Spitze mit der PSD bisher bestens ausgekommen sei – entsprechend könne ausschließlich ein Führungswechsel ein Umdenken signalisieren. Das zurzeit gebotene Spektakel ziele lediglich darauf ab, die eigene Hardcore-Wählerschaft zu potenzieren. Persönlich sei er der Meinung, dass „die Fundamente dieser Koalition noch längst nicht erschüttert sind“ und beide Regierungsparteien trotz dieses wahlkampfbedingten Schattengefechts nach der Parlamentswahl „gemeinsam weitermachen werden“. Er selbst werde bei der Allgemeinwahl vom 1. Dezember allerdings unter den gegebenen Umständen seine Stimme „nicht für diese PNL“ abgeben können, fügte der 64-Jährige hinzu.