Bukarest (ADZ) - Der Verband zur Verteidigung der Menschenrechte in Rumänien (APADOR-CH) hat einen Bericht zur aktuellen Lage in rumänischen Gefängnissen veröffentlicht. Zu diesem Zweck untersuchten die Repräsentanten des Verbands 10 Gefängniseinheiten. Die Analyse erfolgte zwei Jahre, nachdem Rumänien vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) für die Zustände in den Justizvollzugsanstalten des Landes scharf gerügt worden war. Daraufhin erarbeitete die rumänische Regierung einen Plan zur Verbesserung der Gegebenheiten.
APADOR-CH kommt nun zu dem Schluss, dass die hygienischen Bedingungen nach wie vor defizitär sind und die medizinische Versorgungslage in keinem der untersuchten Gefängnisse (bis auf Galatz) ausreichend ist. So gibt es etwa in der Strafvollzugseinrichtung Miercurea Ciuc gar keine medizinische Abteilung. Der Aspekt der psychiatrischen Betreuung wird praktisch gänzlich vernachlässigt. Zudem sind die Einheiten nach wie vor überbelegt. Die Quote für das Jahr 2019 beträgt 111 Prozent Auslastung.