Bukarest (ADZ) - Nach der präzedenzlosen Attacke von Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu auf den liberalen Juniorpartner sowie Staatspräsident Klaus Johannis hat PNL-Vize Adrian Cozma am Sonntag in einer ersten Reaktion die umgehende Einberufung des politischen Landesbüros seiner Partei gefordert, um über den „geschlossenen Rücktritt der liberalen Minister“ aus der Koalitionsregierung zu beraten. Er könne sich nicht vorstellen, dass seine Ministerämter bekleidenden Parteikollegen nach den „absurden, populistischen und verlogenen“ Behauptungen Ciolacus und weiterer Spitzenpolitiker der PSD noch am Regierungstisch Platz nehmen könnten, schrieb Cozma bei Facebook. Der liberale Abgeordnete Florin Roman mokierte sich derweil über den PSD-Parteitag „mit einen einzigen Kandidaten, ganz nach kommunistischem Geschmack“, auf dem „ein Haufen Kaviar-Sozis und Angeber“ zusammengekommen sei, um „alle Welt zu beschimpfen“ – die PSD sei und bleibe eindeutig „Gift für das Land“, so Roman.
Ihrerseits bezeichnete die Chefin der oppositionellen Reformpartei USR, Elena Lasconi, den PSD-Konvent als „ein Festival der Lügen und Desinformation“, die Partei habe einmal mehr unter Beweis gestellt, der wahre Nachfolger „der Kommunisten, Ion Iliescus, Adrian Nastases und Liviu Dragneas“ zu sein. Ciolacu habe „so getan, als ob er in der Opposition sei“, dabei hätten er und und seine Regierung in den letzten drei Jahren „die Menschen verarmt und die Stabilität des Landes durch die stetig steigende Verschuldung gefährdet“.
Der Chef der rechtsnationalen AUR, George Simion, ließ Ciolacu indes wissen, man sehe sich „in der Stichwahl“ des Präsidentenrennens, wo den PSD-Chef zweifelsfrei „das Schicksal seiner Amtsvorgänger ereilen“ werde.