Madrid/Brüssel (ADZ/dpa) – Auftakt für das von der internationalen Presse als „Schicksals-Gipfel“ bezeichnete Treffen der 30 NATO-Staaten, darunter auch Rumänien, in der spanischen Hauptstadt Madrid, wo die Spitzen des Verteidigungsbündnisses erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine über eine Reaktion und neue Weichenstellungen beraten wollen. Weitere Schwerpunkte des Gipfels sind der Beitritt Finnlands und Schwedens zum Verteidigungsbündnis sowie die Ausarbeitung des Strategischen Konzepts von Madrid, das die Ausrichtung der NATO in den kommenden zehn Jahren bestimmen soll.
Da die russische Invasion der Ukraine die NATO-Staaten veranlasst, deutlich mehr für ihre Verteidigung zu tun, kündigte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bereits am Montag in Brüssel an, dass das Verteidigungsbündnis die Zahl seiner schnellen Eingreifkräfte (NRF) von derzeit 40.000 auf mehr als 300.000 erhöhen will. Der geplante Umbau der NRF ist Teil eines neuen Streitkräfte-Modells für das gesamte Bündnisgebiet, das deutlich mehr Kräfte in hoher Bereitschaft vorsieht. Zudem sollen Kräfte künftig auch bestimmten Gebieten zugeordnet werden. Die Truppen sollen in Friedenszeiten in der Regel unter nationalem Kommando stehen, im Ernstfall allerdings vom Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa (SACEUR) angefordert werden können. Für die Truppen sollen zudem feste Zeiten für die Einsatzbereitschaft vorgegeben werden. Details für den Ernstfall sollen in neuen regionalen Verteidigungsplänen festgelegt werden, die 2023 fertiggestellt sein sollen.
Seinerseits sagte der stellvertretende NATO-Generalsekretär Mircea Geoană den rumänischen Medien, dass der Gipfel mit „guten Nachrichten“ für unser Land aufwarten werde.