Bukarest (ADZ) – In der rechtsnationalistischen AUR kriselt es: Die beiden Ko-Präsidenten der Partei, George Simion und Claudiu Târziu, führen einander nicht nur bei Personalfragen vor. Simion hatte unlängst von seinem Parteifreund Călin Georgescu (59) als Ehrenvorsitzenden der AUR und Kandidaten bei den Präsidentschaftswahlen gesprochen, Târziu lehnte den Ansatz deutlich ab. Georgescu habe sich bei seinem letzten Fernsehauftritt blamiert, er habe wichtige Fragen für Rumänien nicht beantworten können und ihm fehlten die Fähigkeiten für den Ehrenvorsitz, so AUR-Ko-Präsident Claudiu Târziu.Der seit Jahren von russischen Medien wie Sputnik hofierte Nationalist Călin Georgescu war von der AUR bei der letzten Regierungskrise auch als Premierminister vorgeschlagen worden. Wegen seiner jüngsten Äußerungen, dass Figuren der Vergangenheit wie Corneliu Zelea Codreanu oder Ion Antonescu „Märtyrer“ seien und „auch Gutes getan haben“, hat die Staatsanwaltschaft ein Verfahren – vorerst noch gegen Unbekannt – eingeleitet. Jetzt lässt auch Simion seinen Kollegen Georgescu fallen: Wer sich nicht deutlich von Bewegungen aus der Vergangenheit distanziert, mit denen die AUR nichts zu tun hat, müsse gehen, forderte er. Damit schießt er jedoch wiederum gegen seinen Mitstreiter an der AUR-Spitze, dem die Nähe zu Legionärsstiftungen nachgesagt wird.
Streit dementierte Simion bei Realitatea TV: Die AUR breche nicht auseinander, nur die „Lügenpresse“ im Dienst „fremder Interessen“ behaupte das.
Dafür zeigt die Orthodoxe Kirche (BOR), mit der die AUR einen Schulterschluss sucht, den Nationalisten indirekt die kalte Schulter: Politik und Religion zu vermischen, habe bereits zu viele Opfer verursacht, sagte BOR-Sprecher Vasile Bănescu, ohne jedoch die AUR namentlich zu erwähnen.