Bukarest (ADZ) - AUR-Chef George Simion und die Parlamentarier der rechtsnationalen Oppositionspartei haben im Parlament abermals für einen Eklat gesorgt: Simion und zahlreiche AUR-Abgeordnete und -Senatoren stürmten am Mittwoch den Sitzungssaal der PSD, wo die Parteispitze und Fraktionen gerade dabei waren, ihre Wahlkampfstrategie für das Superwahljahr 2024 festzulegen und u. a. auch einen Beschluss zu fassen in puncto der vom liberalen Juniorpartner geforderten Zusammenlegung der im Juni steigenden Europa- mit der Kommunalwahl, die vorgezogen würde.
Die AUR-Eindringlinge warfen der Koalition im Allgemeinen und der PSD im Besonderen vor, hierzulande die „Diktatur wiedereinführen“ zu wollen und mit ihren Wahlzusammenlegungsplänen eklatant gegen den Wahlrechtgrundsatz der freien Wahl zu verstoßen – de facto gehe es den PSD- und PNL-Spitzen lediglich darum, durch derlei Winkelzüge die eigenen Ämter zu retten, da die „Wut der Rumänen“ sie ansonsten bei den anstehenden Wahlen „wegfegen“ würde, wetterte der AUR-Chef.
Wie stets sparte Simion nicht mit Schmähungen – Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu bezeichnete er als „irr“ sowie als einen „Diktator in spe“, während er den Interims-Präsidenten der Abgeordnetenkammer, Alfred Simonis (PSD), einen „Securisten-Zwerg“ schimpfte. Die PSD rief schließlich den Sicherheitsdienst des Parlaments herbei, der die AUR-Randalierer letzten Endes aus dem Saal entfernen konnte, worauf diese jedoch prompt ihr nächstes Opfer, nämlich die PNL-Fraktionen, ins Visier nahmen. Vor dem PNL-Sitzungssaal mussten die AUR-Parlamentarier allerdings klein beigeben – die Liberalen hatten nämlich Wind von der Randale bei den PSD-Kollegen bekommen und die Türe ihres Sitzungssaals vorsorglich absperren lassen.