Außenministerin verurteilt neue Angriffe auf ukrainische Donau-Häfen

Überwachung des rumänischen Luft- und Seeraums verstärkt

Zerstörte Getreidesilos in einer der in der Nacht auf Mittwoch von Russland angegriffenen Donauhafenstädte an der ukrainisch-rumänischen Grenze. Die ukrainische Botschaft in Bukarest appelliert in einem Pressekommunique an die Bevölkerung, keine Bilder und Filme mehr zu den Explosionen auf sozialen Medien zu veröffentlichen. Diese würden Russland bei der Präzisierung der Angriffe helfen und nicht nur die Infrastruktur, sondern auch die dort lebende Zivilbevölkerung gefährden. | Foto: Regionalverwaltung Odessa via EPA/Agerpres

Bukarest/Reni/Ismajil (ADZ/dpa) - Außenministerin Lumini]a Odobescu (parteifrei) hat am Mittwoch auf die jüngsten russischen Luftangriffe reagiert, die die bloß wenige hundert Meter von rumänischem Staatsgebiet entfernten ukrainischen Donau-Häfen Reni und Ismajil visiert hatten. Sie verurteile Russlands neue Angriffe auf unschuldige Menschen und die zivile Infrastruktur der Häfen Reni und Ismajil auf das Schärfste, Russland verstoße weiter eklatant gegen Völkerrecht und gefährde sowohl die globale Ernährungssicherheit als auch die Schifffahrt im Schwarzen Meer, twitterte Odobescu.

Seinerseits teilte das Verteidigungsministerium mit, infolge der neuen russischen Luftangriffe gemeinsam mit den NATO-Partnern die Überwachung des rumänischen Luft- und Seeraums verstärkt zu haben. Man erachte jedoch, dass Rumäniens Staatsgebiet nicht unmittelbar bedroht sei, so das Verteidigungsressort. Verkehrsminister Sorin Grindeanu (PSD) hob derweil hervor, dass unser Land bemüht sei, die Schiffbarkeit des Donau-Arms Sulina voranzutreiben, damit dieser ab dem Herbst rund um die Uhr befahrbar ist. 

Die russische Armee hatte in der Nacht auf Mittwoch die für den Getreideexport wichtigen ukrainischen Donau-Häfen Reni und Ismajil zum dritten Mal binnen weniger Wochen mit Kampfdrohnen angegriffen – der Verwaltung des Gebiets Odessa zufolge wurden dabei vor allem Lagerhäuser und Getreidesilos zerstört. Vom rumänischen Donauufer aus entstandene Handyaufnahmen zeigen Explosionen sowohl bei Reni als auch bei Ismajil, jedoch auch die ukrainische Luftabwehr im Einsatz.

Russland blockiert bekanntlich seit Mitte Juli ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer, weswegen auch die Donau-Häfen als wichtige Ausweichroute wiederholt angegriffen werden.