Bukarest (ADZ/Mediafax) - Das Außenministerium hat am Montag Ungarns Botschafter einbestellt. Hintergrund sind die Proteste der ungarischen rechtsextremen Gruppe der „64 Komitate“ vor der rumänischen Botschaft, im Zuge derer das rumänische Staatswappen mit der Szeklerfahne verdeckt worden war.
Das Ministerium verurteilte die Aktion der Extremisten und appellierte an die ungarischen Behörden, die Unversehrtheit der Botschaft und ihres Personals zu gewährleisten. Die „64 Komitate“ vertreten ein revisionistisches Geschichtsbild und orientieren sich am 1918 zerfallenen Großungarn, das 64 Komitate umfasste.
Die nationalistischen Proteste bezogen sich auf die umstrittenen Äußerungen des am Montag zurückgetretenen Premierministers Mihai Tudose. Dieser hatte erklärt, dass im Szeklerland neben Szeklerfahnen auf staatlichen Institutionen auch die Verantwortlichen „flattern“ würden. Vor seinem Rücktritt versuchte er, dies zu relativieren: Er habe sich auf die Behörden bezogen, die das Recht umzusetzen hätten. Würden sie dies nicht tun, würden ihre Mandate neben der Fahne flattern – es sei keine Rede davon gewesen, jemanden aufhängen zu wollen.