Bukarest (ADZ) - Anlässlich seiner ersten Visite in Rumänien wird Österreichs Bundesinnenminister Gerhard Karner mit seinem rumänischen Amtskollegen Lucian Bode am heutigen Mittwoch schwerpunktmäßig über den gemeinsamen Kampf gegen Schlepperkriminalität und Asylmissbrauch sowie über den EU-Außengrenzschutz diskutieren. Außerdem soll laut Wien ein von der EU in Rumänien unterstütztes Pilotprojekt für Außengrenzverfahren zur Sprache kommen, berichteten österreichische Medien. Die rumänische Seite wird hingegen nach Ansicht der rumänischen Presse höchstwahrscheinlich das Anliegen der Erweiterung des Schengenraums ansprechen.
Das Verhältnis zwischen Österreich und Rumänien hatte sich im Dezember 2022 nach dem Veto Wiens gegen den Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens eingetrübt. Bukarest hatte der Regierung von Bundeskanzler Nehammer ein unbegründetes Nein auf der Basis fehlerhafter Migrationsdaten vorgeworfen. Wien hatte damals behauptet, dass viele Migranten unregistriert auch über Rumänien nach Österreich eingereist seien und machte eine Zustimmung für die Schengen-Erweiterung von einem funktionierenden Außengrenzschutz der EU abhängig.