Bukarest (ADZ) - Staatschef Klaus Johannis hat sich am Donnerstag in Pitești an einer Konferenz der in Rumänien tätigen Autobauer beteiligt und anschließend das Dacia-Werk in Mioveni besucht. Auf der Konferenz verwies das Staatsoberhaupt vor allem auf die marode Transportinsfrastruktur und das hiesige „Schneckentempo“ beim Autobahnbau.
Gebaut werde hierzulande bloß am Papier, wenn man alle Autobahnkilometer addiere, die die Regierungen der letzten 20 Jahre versprochen haben, käme Rumänien „auf so viele Autobahnen wie in China“, so Johannis in einer Rede. Doch seien in den letzten eineinhalb Jahren gerade mal 15 Autobahnkilometer für den Verkehr freigegeben worden – das sei „lächerlich wenig“ und ein Unfähigkeitsbeweis der Regierung. Dabei würden die Menschen höhere Lebensstandards erwarten und deshalb inzwischen auch auf Protestformen zurückgreifen, die noch vor gar nicht allzu langer Zeit undenkbar gewesen wären, sagte Johannis angesichts des am Wochenende gestiegenen Protests Hunderter Kfz-Fahrer aus der nördlichen Landeshälfte, die im Autokorso nach Bukarest gereist waren, um die Regierung zum umgehenden Bau von Fernverkehrsstraßen bis in den Norden des Landes aufzufordern.