Babeș-Bolyai-Uni: Plagiatsverdacht gegen Innenminister bestätigt sich

Rund ein Fünftel von Bodes Dissertation ist abgeschrieben

Innenminister Lucian Bode | Archivfoto: gov.ro

Klausenburg (ADZ) - Der Ethikrat der Babeș-Bolyai-Universität (BBU) hat nach abermaliger Prüfung der Dissertation des amtierenden Innenministers und Generalsekretärs der PNL, Lucian Bode, am Mittwoch bekannt gegeben, dass der Plagiatsverdacht sich „in weiten Teilen bestätigt“ hat – rund ein Fünftel seiner Doktorarbeit aus dem Jahr 2018 sei abgeschrieben, diese folglich „hochgradig mangelbehaftet“. Der Ethikrat hatte für seine zweite Begutachtung auch internationale Experten herangezogen.

Da die Universität in Anbetracht des geltenden Rechtsrahmens keine Möglichkeit habe, Disziplinarsanktionen gegen eine Person zu erlassen, die kein Mitglied der akademischen Gemeinschaft sei, fordere der BBU-Ethikrat Bode auf, an seiner Dissertation unverzüglich Nachbesserungen vorzunehmen sowie sein darauf beruhendes Buch aus den Regalen nehmen zu lassen. Der Ethikrat behalte sich zudem das Recht vor, die zuständigen Behörden, allen voran den Landesrat für die Überprüfung akademischer Titel, Diplome und Zertifikate (CNATDCU), einzuschalten, damit in der Causa zusätzliche Schritte unternommen würden.

Der Innenminister hatte bis zuletzt versucht, diesen Befund des BBU-Ethikrates zu verhindern – so hatte er dessen Beschluss, seine Dissertation ein zweites Mal unter die Lupe zu nehmen, jüngst vor einem Verwaltungsgericht aus Sălaj angefochten.

In einer ersten Reaktion erklärte sich Bode am Mittwoch vom neuen Befund des Etikrates „verblüfft“ – dieser schaffe einen „gefährlichen Präzendenzfall“, nicht bloß „für die akademische Welt, sondern auch für den Rechtsstaat“, weswegen er weiter „den Rechtsweg gehen“ werde. Der Babeș-Bolyai-Uni warf Bode vor, unter Druck gehandelt und nachgegeben zu haben. Einen Rücktritt schloss der Innenminister aus.