Bukarest/Chişinău (ADZ) - Staatschef Traian Băsescu hat anlässlich seines fünften Besuchs in der Republik Moldau einen Drahtseilakt vollbracht: Einerseits stärkte der rumänische Präsident angesichts der politischen Dauerkrise im Nachbarland den proeuropäischen Kräften den Rücken, andererseits beließ er es in puncto Transnistrien-Konflikt bei seinem jüngsten, versöhnlichen Ton gegenüber Moskau.
In Chişinău beschwor Băsescu am Mittwoch die „Blutspartnerschaft“ zwischen den beiden Ländern und bezeichnete das aller Wahrscheinlichkeit nach im November beim Gipfel der Östlichen Partnerschaft in Vilnius einzugehende Assoziierungsabkommen mit der EU als „Riesenerfolg“ für das Nachbarland. Bezüglich der festgefahrenen Verhandlungen im Konflikt um das abtrünnige Transnistrien empfahl Băsescu den moldauischen Behörden, nicht nur auf die bisherigen Verhandlungen im 5+2-Format, sondern auch auf einen direkten Dialog mit Moskau zu setzen.
Auch stellte Băsescu Chişinău mittelfristig rumänische Erdgaslieferungen in Aussicht sowie eine Aufstockung der Stipendien des rumänischen Staates für die moldauische Jugend.
In der moldauischen Hauptstadt unternahm der rumänische Staatschef zudem ein „Bad in der Menge“, bei dem er teils begeistert begrüßt, teils aber auch von einigen Dutzend Anhängern der kommunistischen Opposition ausgebuht wurde.