Roșiorii de Vede (ADZ) - Rumänien ist am Montagmorgen nur knapp an einer Bahnkatastrophe vorbeigeschrammt, nachdem ein Personenzug mit 280 Fahrgästen an Bord, der von Bukarest nach Arad unterwegs war, bei Roșiorii de Vede, Kreis Teleorman, auf einen Güterzug auffuhr. Bei dem Bahnunglück wurden 12 Fahrgäste des Personenzuges verletzt, vier davon mussten in Hospitäler eingeliefert werden. Zudem entgleisten die letzten drei mit Pkw beladenen doppelstöckigen Autotransport-Waggons des Güterzugs und kippten teils um. Beide Züge waren zum Zeitpunkt des Unglücks auf dem gleichen Gleis unterwegs. Wie die staatliche Bahngesellschaft CFR erst knapp neun Stunden nach dem Vorfall einräumte, soll ersten Erkenntnissen zufolge das Lokpersonal des Personenzuges ein „Halt“ gebietendes Signal überfahren und wenig später auf den Güterzug aufgefahren sein.
Als erster eröffnete der Chef der Agentur für Eisenbahnunfalluntersuchung (AGIFER), Laurențiu Dumitru, dass es zu einer Kollision, noch dazu einer „heftigen“, zwischen dem Personen- und dem Güterzug gekommen war. Bis dahin hatte die Leitung der Bahngesellschaft CFR nämlich standhaft behauptet, dass der Aufprall vermieden werden konnte – der Personenzug habe in letzter Minute gebremst, die Fahrgäste seien wegen des plötzlichen Bremsmanövers verletzt worden. Inwiefern der dreiste Vertuschungsversuch der CFR-Leitung Konsequenzen haben wird, bleibt abzuwarten.
Das Verkehrsministerium schwieg sich seinerseits zum Vorfall zunächst aus. Am Nachmittag verlautete schließlich ein Staatssekretär im Ressort, Ionuț Savoiu, dass das Unglück wohl auf „menschliches Versagen“ zurückzuführen sei und das Verkehrsressort eine „Neubewertung des für Bahnsicherheit zuständigen Personals“ veranlassen werde.