Bukarest (ADZ) - Das Berufungsgericht Bukarest hat am Donnerstag den Freispruch, den der frühere Minister, Parteichef (PNL, davor PDL) und derzeitige Europaabgeordnete Vasile Blaga erstinstanzlich erzielt hatte, kassiert und eine Wiederaufnahme des Verfahrens angeordnet, in dem sich der 63-Jährige wegen Einflussnahme zu verantworten hat.
Das Wiederaufnahmeverfahren ist beim Landgericht Bukarest anhängig, das Blaga 2017 trotz der Geständnisse zweier Mitangeklagter von allen Vorwürfen freigesprochen hatte. Die anklagende Antikorruptionsbehörde DNA hatte daraufhin gegen das Urteil berufen, das nun kassiert wurde. Dem ehemaligen PDL-Spitzenpolitiker hatte die DNA Ploiești zur Last gelegt, die Wahlkämpfe seiner Partei durch Einflussnahme teils mit Schwarzgeld finanziert zu haben. Laut Anklage sollen Blaga und der frühere PDL-Vize Gheorghe Ștefan etlichen Unternehmern lukrative Aufträge in Aussicht gestellt und im Gegenzug hohe Summen – allein im Jahr 2009 mindestens 700.000 Euro innerhalb weniger Monate – für Wahlkampffinanzierungen gefordert und kassiert haben. Neben Blaga hatten sich auch Stefan und der Unternehmer Horațiu Berdilă vor Gericht zu verantworten – beide waren geständig.