Bukarest (ADZ) - Das Berufungsverfahren von PSD-Chef Liviu Dragnea in der Causa der fiktiven Anstellungen beim Kinderschutz Teleorman, in der er erstinstanzlich bekanntlich wegen Beihilfe zu Amtsmissbrauch zu dreieinhalb Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden war, gewinnt an Fahrt: Der fünfköpfige Spruchkörper des Obersten Gerichts sah am Montag trotz Dragneas krankheitsbedingter Abwesenheit vor Gericht von einer weiteren Vertagung ab, hörte sämtliche Zeugen an und forderte Anklage sowie Verteidigung auf, für den 15. April ihre Schlussplädoyers vorzubereiten. Die Zeugen selbst erhielten ihre ursprünglichen, den früheren Kreisratschef von Teleorman, Liviu Dragnea, belastenden Aussagen aufrecht.
Der zurzeit wegen eines Bandscheibenvorfalls in einer Bukarester Klinik behandelte PSD-Chef trat indes seine Amtsbefugnisse als Präsident des Unterhauses für den Zeitraum 16. - 24. März an Kammervize Florin Iordache ab. Nach wie vor gibt es keinerlei ärztliche Bulletins über den tatsächlichen Gesundheitszustand des dritten Manns im Staat. Dafür teilte PSD-Generalsekretär Codrin Ștefănescu mit, der Patient verweigere einen chirurgischen Eingriff.