Bukarest (ADZ) - Naturschutzorganisationen aus Rumänien, Deutschland und Großbritannien brachten wegen illegaler Fällungen von Urwäldern in Rumänien bei der EU-Kommission eine Beschwerde gegen die rumänischen Behörden ein. Sie hoffen damit, das Ende der mutwilligen Zerstörung von natürlichen Waldlandschaften zu erreichen, die mehr als zwei Drittel der unberührten Wälder in der EU außerhalb Skandinaviens ausmachen.
Nach der Naturschutzjuristin Ewelina Tylec-Bakalarz seien die systematischen Abholzungen in geschützten Natura 2000-Gebieten ohne entsprechende Umweltverträglichkeitsprüfungen der Auswirkungen eine klare Verletzung von EU-Recht. Dies sei ein in Rumänien weit verbreitetes Problem. Mit der Beschwerde soll nun wie im Falle Polens ein Vorgehen gegen Rumänien erreicht werden. Im April 2018 stoppte damals der Gerichtshof der Europäischen Union Baumfällarbeiten im polnischen Bialowieza-Urwald, welche gegen EU-Recht verstießen.
Der Schutz von Wäldern könnte auch eine Priorität des EU-Parlaments werden. Nach EURACTIV plant der zuständige Umweltausschuss ENVI eine Anhörung zu dem Thema, außerdem solle eine Gesetzesinitiative bei der EU-Kommission angestoßen werden.