Bestechungsaffäre bei MApN: Isăilă klügelte dreisten Plan aus

Bukarest (ADZ) – Die Ermittlungen um den brisanten Versuch, Verteidigungsminister Ionuț Moșteanu zu korrumpieren, werfen ein Schlaglicht auf das Vorgehen des Geschäftsmanns und Ex-PSD-Senators Marius Isăilă. Dieser suchte über einen Mittelsmann den Kontakt zum Verteidigungschef, um ihn mit einer Million Euro zu bestechen. Als Gegenleistung hätte der Minister dann krumme Rüstungsgeschäfte decken sollen. Aussagen der Akteure und Abhörprotokolle belegen, wie unverfroren der Plan eingefädelt war. 

Zusammen mit der bulgarischen Firma Sofia Arm Tech, mit deren Geschäftsführer Isăilă arbeitete, hätte der staatliche rumänische Rüstungskozern Romtehnica Geschosse vom Kaliber 120 mm sowjetischer Bauart aus Kasachstan importieren, demontieren, neu zusammenbauen, umlackieren und mit neuer Beschriftung versehen sollen. So kaschiert sollte die Munition als in der EU produziert erscheinen und dann legal in die Ukraine exportiert werden können. Finanziert werden sollte die Kasachstan-Connection offenbar aus EU-Mitteln, die im Rahmen des SAFE-Programms zur Aufrüstung bereitgestellt werden.

Isăilă ging mit seiner Idee zu Moșteanus früherem Parteifreund aus der USR, Octavian Berceanu, den er als Mittler einzuspannen versuchte. Ihm versprach der Geschäftsmann sogar zehn Millionen Euro Belohnung für diese Rolle. Doch Berceanu zeigte den Bestechungsversuch umgehend an und kooperierte mit den Ermittlern. Die anschließend abgehörten Gespräche zeigen, dass der für Betrugsdelikte vorbestrafte Isăilă auch über den Kasachstan-Deal hinaus ambitionierte Pläne hatte. Der EU-Fonds von dreißig Milliarden für Militärausgaben sei eine Riesenchance, eine Goldgrube, die man sich nicht entgehen lassen könnte, schwärmte der Geschäftsmann. Er sei bereit, dem Minister eine Million für dessen Rückendeckung zu zahlen – „in einer Tasche, damit keine Spuren hinterlassen werden“, ist Isăilă zu hören. Sollte der Minister das Schmiergeld verweigern, werde er am Ende einfach nur wie der Dorftrottel dastehen, sagte Isăilă.