Bukarest (Mediafax/ADZ) - Gesundheitsminister Eugen Nicolăescu (PNL) hat am Wochenende auf einer Pressekonferenz in Ploieşti einige unprotokollarische Äußerungen über das rumänische Gesundheitswesen gemacht: „Es ist so wacklig, dass wir es mit den Händen zusammenhalten, damit es nicht zerfällt.“
In der leidigen Angelegenheit, dass der Arzt vom Patienten eine „Aufmerksamkeit“ erhalten muss, meinte der Minister: „Es handelt sich um eine Komplizenschaft zwischen dem Arzt, dem Assistenten und dem Patienten“. Man könne nicht von heute auf morgen Dinge erledigen, die 70 Jahre lang nicht erledigt wurden. Wann die notwendige Bestechung der Ärzte denn aufhöre, wurde weiter gefragt. Darauf der Minister: „Ich bin kein Utopist“.
Ansonsten sei das Ganze eine komplexe Angelegenheit. Zuerst müsse eine korrekte Entlohnung der Ärzte und Assistenten gesichert werden. Die Weltbank hätte diesbezüglich vor drei Jahren eine Studie ausgearbeitet und man versuche nun, einen Punkt nach dem anderen zu erledigen.
Seiner Rechnung nach wären aber vier Milliarden Euro nötig, um die Infrastruktur des Gesundheitswesens in Ordnung zu bringen. Das würde für einen Minimalstandard reichen. Ein ständiges Problem sei die Unterfinanzierung und ein weiteres die Mentalität des Personals. Diese sei von der Armut geprägt und von 70 Jahren, in denen Kompromisse gemacht wurden.