Bukarest (Mediafax/ADZ) - Am Dienstag beschloss der Senat eine Änderung am Bildungsgesetz, die für massive Kritik sorgt: Demnach soll es Bildungseinrichtungen verboten werden, aktuelle Erkenntnisse und Konzepte zur Geschlechterthematik zu vermitteln.
Der Gesetzesvorschlag, der eine halbe Stunde vor der Plenarsitzung eingebracht wurde, verbietet de facto den an diversen Universitäten etablierten Studiengang „Gender Studies“ – die führenden Hochschulen des Landes zeigen sich entsetzt: Die Politik mische sich in die universitäre Tätigkeit ein, ohne das Konzept überhaupt zu verstehen, kritisiert etwa das Nationale Institut für Politikwissenschaft (SNSPA), das Gesetz widerspreche außerdem rumänischem Recht wie internationalen Abkommen. Von Seiten der Universität Bukarest heißt es, der Gesetzestext entbehre jeder wissenschaftlichen Grundlage und schränke die freie Meinungsäußerung und die Autonomie der Universitäten ein. Ähnlich entsetzt zeigten sich andere Universitäten, auch von Seiten der LGBT-Community und vielen Schüler-Organisationen hagelte es Kritik – das „Recht auf freie Bildung“ wurde daher am Donnerstag bei einem Protest vor dem Cotroceni-Palast gefordert.