Bukarest (ADZ) - Der neue Bildungsminister und langjährige Rektor der Universität Bukarest, Mircea Dumitru, hat am Montag klargestellt, dass er keineswegs vorhabe, im Fall sich bestätigender Plagiatsvorwürfe gegen Kabinettskollegen diskret die Augen zu verschließen. In einem Gespräch mit der Wochenschrift „22“ sagte Dumitru, dass er ohne zu zögern zurücktreten werde, sollte sich der schon seit Monaten im Raum stehende Plagiatsverdacht gegen Innenminister Petre Tobă erhärten und letzterer daraufhin nicht umgehend zurücktreten oder abberufen werden.
Dumitru eröffnete, diese „umbequeme“ Angelegenheit noch vor seinem Amtsantritt mit Regierungschef Dacian Cioloş erörtert und dabei klargestellt zu haben, dass er bei einem erwiesenen Plagiat eines Kabinettsmitglieds „umgehende politische Konsequenzen“ erwarte – sonst trete er selbst mit sofortiger Wirkung zurück. Die 2011 an der Universität für Verteidigungswissenschaften „Carol I“ bestandene Dissertation des amtierenden Innenministers und früheren Polizeipräsidenten soll laut den bekanntesten rumänischen Plagiatsjägern größtenteils (250 von insgesamt 390 Seiten) abgekupfert sein. Der jüngst neubesetzte Nationale Rat für die Überprüfung von akademischen Titeln, Diplomen und Zertifikaten (CNATDCU) will zu dem Plagiatsverdacht gegen Petre Tobă noch bis zum Herbst befinden.