Bukarest (ADZ) - Die beiden seit Monatsbeginn inhaftierten Mitarbeiter der israelischen Intelligence-Firma „Black Cube“, Ron Weiner und David Geclowicz, haben nicht nur die Chefanklägerin der Antikorruptionsbehörde DNA, Laura Kövesi, sondern auch den amtierenden Präfekten von Bukarest, Paul Petrovan, ausspioniert. Petrovan, ein früherer Militärstaatsanwalt der DNA, gab am Donnerstag bei der Antimafiastaatsanwaltschaft DIICOT eine erste Zeugenaussage ab. Gegenüber der Presse schwieg sich der Präfekt angesichts der laufenden Ermittlungen zwar größtenteils aus, bestätigte jedoch, bei der DIICOT Angaben zu einem „Cyber-Angriff“ gemacht zu haben. Laut Presse scheint der Präfekt Opfer einer Phishing-Attacke geworden zu sein – bei den beiden festgenommenen Israelis sollen nämlich auch elektronische Unterlagen betreffend Petrovan gefunden worden sein. Unter Berufung auf die letzte Tage vor dem Haftrichter gemachten Angaben der Antimafiastaatsanwälte berichteten die Medien am Donnerstag zudem, dass die gegenwärtig im Bukarester Polizeiarrest sitzenden Weiner und Geclowitz hierzulande insgesamt acht Personen ausspionieren sollten. Ein dritter „Black Cube“-Mitarbeiter, Yossi Barkstein, der sich offenbar per Taxi wenige Stunden vor dem Zugriff der Ermittler nach Bulgarien absetzen konnte, wird zurzeit per Haftbefehl gesucht.