Bukarest (ADZ) - Blamage für die Koalitionspartner PSD und PNL: Ihre Spitzenkandidatin bei der EU-Wahl, Ramona Chireac, die sich erst letzte Woche als Leiterin der EU-Vertretung in Rumänien beurlauben ließ, um antreten zu können, hat am Donnerstag völlig überraschend einen Rückzieher gemacht und steht aus „persönlichen Gründen“ für das Wahlrennen nicht länger zur Verfügung, wie Chireac anschließend mitteilte.
Trotz dieses Schlags war die Koalition bemüht, ihre gemeinsame Wahlliste für die EU-Wahl doch noch abzustecken: So will die PSD auf Mihai Tudose, der voraussichtlich zum Listenersten aufrücken wird, Gabriela Firea, Claudiu Manda, Vasile Dîncu, Victor Negrescu, Maria Grapini, Dragoș Benea, Gheorghe Cârciu und Dan Nica setzen, während die PNL Rareș Bogdan, Dan Motreanu, Daniel Buda, Adina Vălean, Siegfried Mureșan, Mircea Hava, Gheorghe Falcă, Virgil Popescu, Alexandru Muraru und Mara Mareș aufstellt.
Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu plant zudem, nach der auf Juni vorgezogenen Kommunalwahl mit der PNL eine „Wahlallianz für Rumänien“ einzugehen. Ob diese für die Präsidenten-, die Parlamentswahl oder gar für beide Wahlen eingegangen werden soll, sagte Ciolacu nicht. Eine erste Allianz gebe es bereits für die Bukarester Kommunalwahl, wo man mit dem Arzt Cătălin Cîrstoiu einen gemeinsamen Kandidaten ins Oberbürgermeisterrennen schicke. Sollten die Wähler diesen Schritt gutheißen bzw. dem Spitzenkandidaten der Koalition zum Wahlsieg verhelfen, wäre eine „Wahlallianz für Rumänien“ die logische Folge, verlautete Ciolacu. Bei der PNL sorgte die Aussicht auf weitere gemeinsame Wahllisten indes für noch mehr Frust, da viele Liberale befürchten, infolge der halbierten Listenplätze ihrer Partei letztlich leer auszugehen.