Botschaftsumzugspläne: Marokko lädt Senatspräsident Tăriceanu aus

Regierungschefin Dăncilă: „Es ist nicht meine Schuld“

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Bukarest (ADZ) - Das Königreich Marokko hat Senatspräsident Călin Popescu Tăriceanu, der den nordwestafrikanischen Staat kommende Tage besuchen sollte, ausgeladen. Der Senatspräsident habe seinen zwischen dem 27. und 31. März vorgesehenen Marokko-Besuch auf Wunsch der Gastgeber vertagt; ein neuer Termin werde in absehbarer Zeit festgelegt, teilte das Oberhaus am Dienstag mit.

Gründe für Tăriceanus Ausladung nannte der Senat zwar keine, doch liegt auf der Hand, dass nach Jordanien nun auch Marokko hart auf die am Sonntag von Regierungschefin Viorica Dăncilă (PSD) während eines Privatbesuchs in den USA angekündigte Verlegung der rumänischen Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem reagiert. Am Vortag hatte der jordanische König Abdullah II. seinen Rumänien-Besuch bekanntlich kurzerhand „aus Solidarität mit Jerusalem“ abgesagt; Staatschef Klaus Johannis hatte anschließend erläutert, dass der Monarch Dăncilăs Ankündigung als „Beleidigung“ aufgefasst hat. Laut Medien soll am Dienstag zudem auch der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian ein in New York bei der UNO vorgesehenes Treffen mit seinem rumänischen Amtskollegen Teodor Meleșcanu platzen gelassen haben. Auf Anfrage der Presse wollte das Außenministerium in Bukarest den Vorfall weder bestätigen noch dementieren.


Trotz des diplomatischen Scherbenhaufens sieht sich die Regierungschefin indes keineswegs in der Schuld: Sie habe „Rumänien wieder auf die Weltkarte gesetzt“ und sei „in den USA für meine Regierungsführung beglückwünscht worden“. Es sei nicht ihre Schuld, dass der jordanische König seinen Besuch abgesagt habe – Präsident Johannis hätte ihn „als Amtskollege“ telefonisch wissen lassen sollen, dass „er damit nicht einverstanden ist“, sagte Dăncilă dem Sender Romania TV.