Bukarest (ADZ) - Nach tagelangem Säbelrasseln haben die Koalitionsspitzen am Dienstag das Kriegsbeil vorerst begraben. Premier Ponta überraschte zunächst mit der Ankündigung, sich mit Liberalenchef Antonescu „ausgesprochen und ausgesöhnt“ zu haben – man wolle Dispute künftig nur noch in „privatem Rahmen“ austragen. Auch wolle Antonescu weiter als USL-Kandidat im Präsidentschaftsrennen 2014 antreten und von der PSD unterstützt werden – worauf er bauen könne, so Ponta.
Die Erklärungen des gerade zu einem Arbeitsbesuch in die Schweiz abgereisten Senats- und Liberalenchefs fielen derweil etwas anders aus: Der Online-Zeitung „Gândul“ sagte Antonescu telefonisch, mit Ponta bloß über den Parlamentsausschuss zum Roşia Montană-Projekt gesprochen zu haben, ansonsten seien weder „Aussöhnung noch Präsidentschaftswahlen“ erörtert worden. Doch werde er sich hüten, dem Premier zu widersprechen, solange dieser versöhnliche Töne anschlage.
Politbeobachtern zufolge ist die PSD bemüht, ihre Mehrheit erheblich auszubauen, indem sie die PPDD-Fraktion zu massiven Überläufen anrege. Der Vorsitzende der Abgeordnetenkammer, Valeriu Zgonea, gab indes unverblümt zu, dass „Hunderttausende PSD-Ameisen im Land“ bereits „sehnsüchtig“ auf einen „Präsidentschaftskandidaten aus den eigenen Reihen“ warten. Der Koalitionsfriede bleibt daher ein äußerst brüchiger.