Bukarest (ADZ) - Überraschende Wende im jüngsten Ermittlungsverfahren gegen den Konstanzaer Bürgermeister Radu Mazăre: Eine Haftrichterin des Obersten Gerichts wies in der Nacht auf Mittwoch die Forderung der Antikorruptionsbehörde DNA nach U-Haft für den im Verdacht der Großkorruption stehenden 46-Jährigen zurück und setzte ihn ohne Anordnung sonstiger verfahrenssichernder Maßnahmen auf freien Fuß.
Die Korruptionsfahnder, die Mazăre Bestechlichkeit, Amtsmissbrauch und Interessenkonflikt vorwerfen, kündigten prompt Rechtsmittel an. Mazăre selbst sagte den Medien am Dienstagabend, dass er einen „baldigen“ Abgang vom Rathaus überlege und bei den Kommunalwahlen vom kommenden Jahr „kategorisch“ nicht mehr antreten werde, er habe es „satt“, sich „ständig wegen irgendwelchen Anschuldigungen“ verantworten zu müssen.
Die DNA, die den Bürgermeister der Annahme von Schmiergeldern in Höhe von mindestens 9 Millionen Euro verdächtigt, nahm am Dienstag auch Strafermittlungen gegen einen seiner Bestecher auf. Es handelt sich dabei um den PSD-Abgeordneten Eduard Martin, Sohn des früheren PSD-Präfekten von Konstanza, der Mazăre mit 7 Millionen Euro bestochen haben soll, damit seine Firma Polaris M Holding den Zuschlag für einen lukrativen, über 25 Jahre laufenden Auftrag über die Abfallentsorgung in Konstanza erhält.