Bukarest (ADZ) - Ştefan Cojocariu, Bürgermeister von Dimăcheni, Kreis Botoşani, will das Rathaus seiner Ortschaft schließen lassen – und zwar wegen Geldmangels. Schon letzten Monat habe er kaum noch Geld für die Löhne seiner Mitarbeiter gehabt, inzwischen sei die Rathauskasse völlig leer – er habe „weder Geld für Löhne noch für Dienstleister“ und überlege daher, das Rathaus zu schließen, klagte Cojocariu am Montag.
Die finanzielle Schieflage des Dorfes ist kein Einzelfall – auch in Vaslui stehen laut dem Verband der Kommunen Rumäniens mehr als 60 Prozent der Ortschaften vor dem Bankrott. Grund dafür ist das im Sommer vom Parlament verabschiedete Gesetz, das Bürgermeistern und Kreisratschefs die Möglichkeit einräumt, die Löhne in ihren Behörden selbst festzulegen. Entsprechend schnellten diese überall in die Höhe – im Rathaus Dimăcheni etwa liegt der Durchschnittslohn zurzeit bei 6000 Lei. Der Verband befürchtet, dass bis Jahresende mehr als die Hälfte der Kommunen des Landes pleite sein werden. Darauf angesprochen, stellte Premier Tudose erst unlängst klar, dass es nicht sein Problem sei, wenn diese ihr Budget mit unüberlegten Lohnaufstockungen sprengen.