Bukarest (ADZ) - Nach zunehmender Kritik am hauptstädtischen Gesundheitsamt, wo Pannen und Patzer seit Monaten zum Alltag gehören und potenzielle SARS-CoV-2-Infizierte oft stundenlang in der Leitung hängen, bevor sie mit einem Arzt verbunden werden, hat Gesundheitsminister Nelu Tătaru nun am Wochenende durchgegriffen und den „Retter“ von Suceava, General Ionel Oprea, einstweilig mit dessen Leitung beauftragt.
Der Militärarzt hatte im April bereits die Lage im Kreiskrankenhaus Suceava, wo sich Dutzende Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger mit dem neuartigen Corona-Virus infiziert hatten, unter Kontrolle gebracht. Das Bukarester Gesundheitsamt ist das erste landesweit, das nach drei, binnen weniger Monate ausgetauschter, ziviler Chefs nun für einen befristeten Zeitraum eine militärische Leitung erhält.
Nur Stunden nach Opreas Ernennung gab die Behörde bekannt, dass den Hauptstadt-Einwohnern ab sofort ein Call Center zur Verfügung steht. Unter dem Anschluss 021/9462 können Bukarester im Zeitraum 8 – 22 Uhr Rat und Empfehlungen im Fall des Verdachts auf eine SARS-CoV-2-Infektion einholen. Die Behörde rechnet mit durchschnittlich mindestens 500 Anrufen pro Tag.