Bukarest (ADZ) - Nicușor Dan, Herausforderer der Bukarester Oberbürgermeisterin Gabriela Firea Pandele (PSD) im nahenden Kommunalwahlrennen, hat trotz aller Schikanen der PSD bislang die Nase vorn: Laut den am Donnerstag veröffentlichten Ergebnissen einer Ende Juni vom Meinungsforschungsinstitut INSCOP im Auftrag der PNL erstellten Wahlumfrage liegt Dan zurzeit 8,8 Prozentpunkte vor der Amtsinhaberin – 54,4% der befragten Bukarester gaben an, für den PNL-USR-Kandidaten stimmen zu wollen, während Firea auf lediglich 45,6% kam.
67,3% der Befragten führten zudem an, sich auf einen Kandidaten bereits festgelegt zu haben, während 56,1% erachteten, dass die Hauptstadt unter der gegenwärtigen Verwaltung „den falschen Weg“ eingeschlagen hat. Zu den Versäumnissen, die die Bukarester der Stadtverwaltung unter Gabriela Firea vorwerfen, gehören laut INSCOP die andauernden Verkehrsstaus, die Luft- und Umweltverschmutzung sowie die Korruption in der Verwaltungsbehörde.
Die Oberbürgermeisterin reagierte nach Veröffentlichung der INSCOP-Ergebnisse aggressiv und verglich ihren Herausforderer mit ihrem früheren Parteichef Liviu Dragnea: Auch Dragnea habe vor der Europawahl 2019 über gute Umfragewerte der PSD gejubelt und anschließend eine bittere Wahlniederlage einräumen müssen, so Firea.
Doch nicht nur Nicușor Dan, sondern auch Victor Ponta dürften der PSD-Politikerin gegenwärtig Kopfschmerzen bereiten: Wie der Pro-Romania-Chef nämlich am Donnerstag mitteilte, will seine Partei bei der Kommunalwahl nicht auf Amtsinhaberin Gabriela Firea setzen, sondern einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken – er schließe nicht aus, selbst anzutreten, sagte Ponta. Sollte der Pro-Romania-Chef tatsächlich antreten, so würden Fireas Chancen auf eine Wiederwahl drastisch sinken.