Temeswar/Jassy/Bukarest (ADZ) – Ein Faux Pas sondergleichen, den sich Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu während seines jüngsten Besuchs in Temeswar leistete, sorgt zurzeit für einen Sturm der Empörung: In einem Statement über die geplante Autobahn, die den Norden bzw. die Moldau mit den restlichen Landesteilen verbinden soll, hob Ciolacu u. a. hervor, dass seine Geburtsstadt „Buzău nicht in der Moldau liegt – bitte beleidigen Sie mich nicht“.
Auf die als herabwürdigend gegenüber den Moldauern empfundene Bemerkung folgte eine Empörungswelle, die den Regierungschef letztlich dazu bewog, sich umgehend für seine Wortwahl zu entschuldigen: Er sei „zu allererst Rumäne“ und damit „sowohl Moldauer, Siebenbürger, Banater oder Bukowiner“ – es habe sich dabei eher um einen misslungenen Witz denn um eine abwertende Bemerkung gehandelt, er entschuldige sich bei allen, die er damit verletzt haben könnte, schrieb Ciolacu bei Facebook.
Nichtsdestotrotz hagelte es weiter Kritik am Premierminister: Seitens des liberalen Koalitionspartners stellte der Chef des PNL-Verbands Iași, Alexandru Muraru, klar, dass es „von schwachem politischen Instinkt zeugt, die Moldauer zu verachten“. Der Vize-Chef der oppositionellen Reformpartei USR, Dan Barna, sagte, Ciolacu fühle sich „offenkundig beleidigt“ einräumen zu müssen, nichts gegen die weitverbreitete Armut in der Moldau getan zu haben, während der USR-Parlamentarier Filip Havârneanu Anzeige gegen ihn beim Antidiskriminierungsrat CNCD erstattete – als Abgeordneter von Jassy werde er nicht zulassen, dass „die Einwohner der Moldau zur Witzfigur deklassiert“ würden. Die „Bewegung für die Entwicklung der Moldau“ stellte ihrerseits klar, dass Ciolacu sich „als Regierungschef disqualifiziert“ habe.