Bukarest (ADZ) – Der bisherige Interims-Chef der oppositionellen Reformpartei USR, Cătălin Drulă, hat das Rennen um den Parteivorsitz haushoch gewonnen: Laut den am Sonntag bekannt gegebenen Ergebnissen der letzte Tage virtuell gestiegenen Urwahl fuhr der Ex-Transportminister die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen ein – Drulă konnte 71,3 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, während seine wichtigsten Wettstreiter, der Bukarester USR-Abgeordnete Cătălin Teniță und der frühere Chef der Umweltschutzbehörde, Octavian Berceanu, auf 14,8 bzw. 11,2 Prozent kamen. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der USR bei 77,2 Prozent.
Auf den frischgewählten USR-Chef, dessen Amtszeit vier Jahre beträgt, fällt nun die schwierige Aufgabe zu, den ständigen Flügelkämpfen in der Partei ein Ende zu bereiten und nach dem Abgang seines Amtsvorgängers Dacian Cioloș weitere Überläufe von USR-Politikern zu dessen neuer Partei REPER möglichst zu verhindern.
In seiner ersten Rede als neuer Parteichef dankte Drulă seinen Kollegen für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und stellte klar, dass für die USR eine „Zeit der Stabilität und Reife“ anbrechen müsse – ab sofort sei man „ein Team“, man habe keine Zeit mehr für „Starallüren und Unreife“, so der 41-Jährige. Sein Mandat sei glasklar – es gelte, die aktuellen „bankrotten Machthaber“ dezidiert zu opponieren und sich ernsthaft auf die 2024 anstehenden Wahlen vorzubereiten. Die USR sei die „einzige reformorientierte, demokratische und liberale politische Kraft“ des Landes, die den Kampf gegen den derzeitigen „Sozialismus mit Schulterklappen“ ausfechten müsse, so Drulă.
Die USR will das Wahlergebnis von Sonntag am 16. Juli auf einem ebenfalls virtuell steigenden Parteitag bestätigen.