Bukarest (ADZ) – Anwältinnen und Anwälte protestierten am Mittwoch im ganzen Land gegen das Urteil – eine fünfjährige Haftstrafe – gegen Anwalt Robert Roşu in der Causa „Băneasa-Farm“: Dieses basiere darauf, dass seine Handlungen als Rechtsvertreter als Straftaten gewertet würden, und könne als Präzedenzfall schwerwiegende Auswirkungen auf Anwaltschaft, Justiz und Rechtsstaat haben.
Sie kritisieren unter anderem die Identifikation des Anwalts mit dem Mandanten; die strafrechtliche Verantwortlichkeit für die Verteidigung von Rechtsargumenten, die die Staatsanwaltschaft für falsch hält; oder die Anhörung von Anwälten und Verwendung dieser Zeugenaussagen als Beweismittel. Dagegen fordern sie das Einhalten national und international anerkannter Standards bezüglich der Ausübung des Anwaltsberufes. Alleine in Bukarest nahmen über 300 Personen an dem unter anderem vom Landesverband der Anwaltskammern Rumäniens (UNBR) organisierten Protest teil.