Bacău/Buzău (ADZ) - Der Koalitionsfrieden scheint angesichts des Zoffs um die Rentenreform einerseits und der nahenden Rochade an der Regierungsspitze andererseits immer brüchiger: Bei am Wochenende erfolgten Besuchen der PSD-Verbände in Bacău und Buzău nahm Parteichef Marcel Ciolacu kein Blatt vor den Mund und ließ den liberalen Juniorpartner in Anbetracht der guten Umfragenwerte seiner Partei unumwunden wissen, dass „die PSD auch nach 2024 regieren wird – und zwar mit oder ohne PNL“. Ciolacu hob hervor, dass ein Wahlergebnis von 40 Prozent der abgegebenen Stimmen aus seiner Sicht für die PSD durchaus machbar sei. Sollten die Liberalen bis dahin „die Reife haben, uns als Partner zu achten“, dann habe die aktuelle Koalition auch nach 2024 „eine Chance“, andernfalls jedoch nicht, sagte Ciolacu in Bacău.
Tags davor hatte der PSD-Chef schon in Buzău unerwartet scharf gegen die Liberalen geschossen: Er habe es satt, seitens der PNL stets hören zu müssen, die PSD-Regierungen hätten das Land am meisten verschuldet, und fordere diesbezüglich eine Berichtigung. Zwar wolle er „mit Nicolae Ciucă etwas aufbauen“, doch erwarte er vom Koalitionspartner auch, dass „meine Kollegen endlich respektiert und nicht fortwährend angegriffen werden“. Entnervt schien der PSD-Chef zudem auch vom Schicksal seines „gegangenen“ Verteidigungsministers Vasile Dîncu: Die „unbegründeten Forderungen“ nach Abgängen hätten ein Ende zu nehmen, sonst werde „dieses Bündnis nämlich ein Ende nehmen“, so Ciolacu.
Ein baldiges Koalitionsaus schien der PSD-Chef allerdings auszuschließen: Man werde das Land keineswegs einer politischen Krise preisgeben, bis „mindestens 2024“ müsse dieses politische Konstrukt daher fortbestehen, stellte der Kammerpräsident klar.