Ciolacu: „Glaube nicht, dass Johannis das Premiersamt anvisiert“

PSD-Chef hätte nichts gegen eine „Aufteilung der Macht“

Bukarest (ADZ) - Der Präsidentschaftsbewerber der PSD, Marcel Ciolacu, will nach eigenen Angaben ein hochaktives Staatsoberhaupt sein: Sollte er in das höchste Amt im Staat gewählt werden, werde er „stets auf dem Spielfeld sein“ und „einschreiten, falls die Spielregeln missachtet werden“, sagte der Regierungs- und PSD-Chef in einer Talkshow.

Zudem stellte Ciolacu klar, im Fall eines Wahlsiegs im Präsidentenrennen keineswegs automatisch einen Parteikollegen mit der Regierungsbildung beauftragen zu wollen – seiner Meinung nach habe die Macht insbesondere in den kommenden Jahren aufgeteilt zu werden. Was er wolle, sei, dem künftigen Premier zur Seite zu stehen, da das Land Dialog benötigen werde – so etwa wolle Rumänien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beitreten, was eine Reihe von Reformen und daher vor allem Dialog und Kooperation voraussetze, erläuterte der 56-Jährige. Auf die Frage, ob er vonseiten der Liberalen eher Parteichef Nicolae Ciucă oder den scheidenden Staatspräsidenten Klaus Johannis mit der Regierungsbildung beauftragen würde, antwortete Ciolacu, dass diese Entscheidung letztlich bei den Wählern liege, er jedoch nicht glaube, dass Johannis Interesse am Amt des Regierungschefs habe, da dieses „Arbeit voraussetzt“. Befragt, ob Johannis seiner Meinung nach ein gutes oder schlechtes Staatsoberhaupt gewesen sei, entgegnete Ciolacu, dass dieser „mehr hätte leisten können“.

Nicht zu guter Letzt hob der Regierungschef trotz seiner jüngsten scharfen Attacken auf den liberalen Juniorpartner hervor, nach der Parlamentswahl vom 1. Dezember weiter mit einer Großen Koalition bestehend aus PSD und PNL zu rechnen, da Rumänien „auch in Zukunft politische Stabilität benötigen wird“.