Bukarest (ADZ) - Das Megafiasko um ihren gefeuerten Spitzenkandidaten zur Bukarester Oberbürgermeisterwahl erschüttert die Koalition. Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu zog es am Dienstag vor, seine Stellungnahme zur Spitzenkandidaten-Pleite zunächst via Facebook abzugeben: Der Beschluss, im Alleingang ins Bukarester Oberbürgermeisterrennen zu ziehen, sei für beide Parteien „kein leichter“ gewesen, doch sei der „Paartanz eindeutig vorbei“. Die Hauptstadt benötige jemanden mit Verwaltungserfahrung, Gabriela Firea Pandele sei als Ex-Oberbürgermeisterin und Vorsitzende des PSD-Verbands Bukarest geradezu die ideale Kandidatin, schrieb Ciolacu, der abschließend dem geschassten Spitzenkandidaten Cîrstoiu für dessen Bemühungen dankte und bedauerte, dass dieser „binnen zwei Wochen zu Osama bin Laden geworden“ bzw. von der Presse verrissen worden sei. Bezüglich seiner bisher aufs tote Gleis gezogenen parteiinternen Rivalin versicherte Ciolacu sodann am Nachmittag auf einer Pressekonferenz, dass sie „erwiesenerweise nichts mit der Horror-Altenheime-Affäre zu tun gehabt“ habe.
PNL-Chef Nicoale Ciucă hob indes hervor, dass der Beschluss der Koalitionspartner, ihren bisherigen Spitzenkandidaten aus dem Rennen zu ziehen und mit separaten Kandidaten weiterzumachen vor allem den noch unentschiedenen Wählern zugute komme – der liberale Kandidat Sebastian Burduja stelle für diese „eine neue Hoffnung“ dar.
Die beiden Regierungsparteien haben nun eine Woche Zeit, um für ihre neuen Kandidaten die nötigen Unterschriften zu sammeln und die Kandidatur-Unterlagen sodann beim Zentralen Wahlbüro zu hinterlegen. Dem Koalitionsfrieden zuliebe wollen PSD und PNL zudem nach eigenen Angaben von gegenseitigen Wahlkampfangriffen absehen.