Ciprian Ciucu gewinnt Nachwahlen und wird Oberbürgermeister

Liberaler setzt sich durch mit 36 Prozent der Stimmen

Der frischgebackene Bukarester Oberbürgermeister Ciprian Ciucu (Mitte) frohlockend mit seinem Parteichef Ilie Bolojan (links) und dem Ex-PNL-Vorsitzenden Ludovic Orban (rechts) bei der Verkündigung der Exit-Poll-Ergebnisse am Sitz der PNL. Ciucu gewann die Wahl mit 36,16% mit Abstand vor der zweitplatzierten Anca Alexandrescu (21,94%), unterstützt von AUR. | Foto: Inquam Photos / Codrin Unici

Bukarest (ADZ) – Weniger als 600.000 Bürger der Hauptstadt haben sich am Sonntag die Zeit genommen, um bei den Teilwahlen für den neuen Oberbürgermeister ihre Stimme abzugeben. Die Beteiligung von unter 33% bei fast 1,8 Millionen Wahlberechtigten fiel demnach deutlich schwächer als im Juni 2024 aus, als rund 41% der Bürger am Urnengang teilnahmen. Ciprian Ciucu, der liberale Bürgermeister des sechsten Bezirks, konnte 36,16% Wähler überzeugen und gewann die Wahl in fünf der sechs Bukarester Bezirke. Nach der Verkündung der Ergebnisse der Exit-Polls zeigte sich Ciucu sichtbar aufgeregt und erklärte, er wolle Bukarest langfristig „zum Projekt seines Lebens“ machen. Er sei an einer Kandidatur für die Präsidentschaft des Landes nicht interessiert und beabsichtige nur, „so lange wie möglich“ Bürgermeister zu bleiben. Unklar ist, wann Wahlen für sein nun unbesetztes Amt des Bürgermeisters im sechsten Hauptstadtbezirk organisiert werden.    

Zweitplatzierte wurde die TV-Talkshowmasterin Anca Alexandrescu mit 21,94%. Sie kandidierte zwar als unabhängige Bewerberin, wurde aber von der rechtspopulistischen AUR unterstützt. Es ist ein gewaltiger Schritt vorwärts für die AUR  – bei den Kommunalwahlen im Juni 2024 konnte ihr Kandidat nur etwa 3% der Stimmen auf sich vereinigen. Alexandrescus Statement fiel dementsprechend klar aus: „Es ist erst der Anfang“. Auf Platz drei kam Daniel Băluță – den Bürgermeister des vierten Bezirks, den die PSD ins Rennen geschickt hatte, wählten 20,51% der Hauptstädter, die meisten davon in seinem eigenen Revier, das er auch für sich entschied. Weiter abgeschlagen auf Platz vier landete Cătălin Drulă von der USR mit 13,80%. 

Ana Ciceală von der Partei SENS erreichte mit ihrem linken Wahlprogramm 5,85% der Stimmen.