Bukarest (ADZ) – Der Landesrat für die Überprüfung akademischer Titel, Diplome und Zertifikate (CNATDCU) nimmt die mutmaßlich plagiatsverdächtige Doktorarbeit von Premier Nicolae Ciucă (PNL) unter die Lupe. Wie CNATDCU-Vizepräsident Marius Andruh dem Sender Radio Freies Europa bestätigte, läuft das Verfahren bereits. Davor hatte ein anderer Vizepräsident des Gremiums die Enthüllungen der Journalistin Emilia Șercan als „glaubwürdig und gut dokumentiert“ bezeichnet – sie zeigten einen „klaren Plagiatsfall“, so Prof. Mircea Dumitru für Libertatea. Eine Überprüfung im Eilverfahren hatten sowohl ein USR-Abgeordneter als auch die Klausenburger Universität Babeș Bolyai beantragt.
Der Plagiatsjägerin zufolge soll Ciucă massiv aus zwei anderen Dissertationen und Büchern abgeschrieben haben: Von seiner 138 Seiten langen Doktorarbeit aus dem Jahr 2003 über die rumänische Mitwirkung an multinationalen Militäreinsätzen beinhalten mindestens 42 plagiatsverdächtige Stellen, so Șercan.
Der Regierungschef bestreitet die Vorwürfe – er habe sich 2003 an die damaligen Rechtsvorschriften gehalten; der Ethikrat der Mutteruniversität solle sich seiner Dissertation annehmen.