Bukarest (ADZ) - Die sieben großen Universitäten der Hauptstadt haben am Mittwoch ihre Tore geschlossen, um einer Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hierzulande möglichst vorzubeugen. Der Beschluss der Universitätsleitungen, die Unterrichtsstätten vorerst bis Monatsende zu schließen und in diesem Zeitraum auf Online-Unterricht zu setzen, erfolgte nach einer einschlägigen Empfehlung des Krisenstabs der Regierung.
Die Zahl der bestätigten Covid-19-Infektionsfälle im Land steigt indes stetig an – am Donnerstagmittag lag sie bereits bei 48, wobei knapp die Hälfte der Fälle in Bukarest verzeichnet wurde. Angesichts der zunehmenden Ausbreitung des SARS-CoV2-Virus sagte der geschäftsführende Gesundheitsminister Victor Costache (PNL) am Mittwoch, dass „früher oder später eindeutig Phase 3, mit mehr als 100 Infektionsfällen im Land, erreicht wird“. Costache fügte hinzu, dass das rumänische Gesundheitswesen „zwar marod, jedoch vorbereitet“ sei – man werde „mit allen Mitteln und Ressourcen“ kämpfen, weshalb man auch die Ausfuhr sämtlicher Medikamente, vor allem antiretroviraler (ARV), die bei der Behandlung infizierter Patienten eingesetzt werden, für sechs Monate untersagt habe.
Seitens des Krisenstabs der Regierung stellten weiters sowohl der geschäftsführende Innenminister Marcel Vela (PNL) als auch die Staatssekretäre Raed Arafat und Nelu Tătaru am Mittwoch wiederholt klar, dass es gegenwärtig noch keinerlei Überlegungen gibt, die Hauptstadt zur Sperrzone zu erklären. Die Präzisierungen erfolgten, nachdem in den sozialen Netzwerken Gerüchte aufgekommen waren, dass Bukarest wegen der steigenden Zahl von Infektionsfällen umgehend abgeriegelt werde. Innenminister Vela drohte zudem allen Panikmachern strafrechtliche Konsequenzen an.