Bukarest (ADZ) – Die liberale Minderheitsregierung unter Premierminister Ludovic Orban hat auf ihrer Sitzung von Mittwoch die landesweite Alarmstufe für einen weiteren Monat verlängert und, auf Empfehlung ihres Krisenstabs, auch die geltenden Corona-Auflagen deutlich verschärft.
Ab sofort gilt in allen Ortschaften mit einem Inzidenzwert von mehr als 3 (d. h. über drei Infizierte pro tausend Einwohnern in den letzten 14 Tagen) allgemeine Atemschutzpflicht, einschließlich im Freien. Des Weiteren werden Restaurants, Bars, Pubs, Cafés, Kinos, Theater und Konzertsäle geschlossen, während der Unterricht ausschließlich virtuell erfolgt. Bei einem Inzidenzwert zwischen 1,5 bis 3 gilt die Nasen-Mundschutz-Pflicht im Freien, wie bisher, lediglich in den Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel, gut besuchten Straßen usw., während Gaststättengewerbe und Kultureinrichtungen zwar öffnen, jedoch nur zu 30 Prozent ausgelastet werden und Schulen nach dem „gelben“ Szenario funktionieren dürfen. Bei einem Inzidenzwert von unter 1,5 Prozent dürfen Gaststätten und Kultureinrichtungen bis zu 50 Prozent ausgelastet sein und Schulen auf Präsenzunterricht setzen. Zudem werden private Feiern wie Hochzeiten und Taufen für die kommenden 30 Tage untersagt, da sie sich, den Gesundheitsbehörden zufolge, in den letzten Monaten wiederholt als wahre Corona-Hotspots erwiesen haben.
Regierungschef Orban stellte zu Beginn der Regierungssitzung klar, dass das Land aus epidemiologischer Sicht an einem „Scheidepunkt“ stehe, und forderte alle Behörden zu „maximaler Mobilmachung“ auf, um die Ausbreitung des Virus einigermaßen einzudämmen. Orban sprach sich für „gnadenlose“ Corona-Kontrollen und -Bußgelder für alle, die gegen die geltenden Auflagen verstoßen, aus.