Bukarest (ADZ) - Angesichts der mehr als eine Million in Italien wohnhaften Rumänen, wo die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus „COVID-19“ vor allem im Norden des Landes zuletzt rasant angestiegen ist, verschärft Rumänien seine Schutzmaßnahmen gegen die gefährliche Lungenkrankheit.
Auf Beschluss des Gesundheitsministeriums müssen sich ab dem Wochenende alle Rückkehrer aus Norditalien, insbesondere aus der Lombardei und Venetien, nach ihrer Ankunft in Rumänien zunächst für zwei Wochen in private Quarantäne begeben – unabhängig davon, ob sie erste Infektionssymptome aufweisen oder nicht. Die Schutzmaßnahmen sollen zudem an allen Grenzübergangspunkten des Landes, einschließlich Flughäfen und Häfen, verstärkt werden, wo „ausreichend ärztliches Personal“ zur Verfügung zu stehen hat. Wie der Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Nelu Tătaru, am Sonntag erläuterte, bereiten nicht die Fluggäste, sondern die „per Bus oder Pkw Anreisenden“ den Behörden die meisten Sorgen – in ihrem Fall bliebe den Grenzbeamten nämlich nichts anderes übrig, als wahrheitsgetreue Angaben vorauszusetzen.
Katastrophenschutz-Chef Raed Arafat teilte seinerseits mit, dass jeder Landkreis ein Quarantäne-Zentrum bereits bereitstehen habe. Arafat wiederholte auch die Bitte der Behörden an alle Rückkehrer aus Norditalien: zweiwöchige Quarantäne daheim und sofortige telefonische Kontaktaufnahme mit den Gesundheitsbehörden über den Notruf 112; von freiwilligen Arztbesuchen möge angesichts der bestehenden Infektionsgefahr abgesehen werden. Arafat hob hervor, dass zurzeit noch kein einziger in Italien wohnhafter Rumäne mit dem COVID-19 infiziert ist, stellte jedoch auch klar, dass Rumänien nicht voraussetzen dürfe, davon verschont zu bleiben.