Coronavirus: Erster Fall in Rumänien

Johannis ruft zu Besonnenheit auf

Symbolbild: pixabay.com

Bukarest (ADZ) – Am Mittwoch wurde ein erster Fall von Infektion mit dem Covid-19 Virus in Rumänien bestätigt. Der junge Mann sei ein Angestellter des infizierten 71-jährigen Italieners, der sich vom 18. bis 22. Februar in Rumänien, vor allem im Kreis Gorj, aufhielt. Er stand mit dem Italiener in direktem Kontakt und soll ihn auch auf einer Jagdveranstaltung begleitet haben. Am Donnerstagmorgen wurde der junge Mann aus Dobrana (Gemeinde Prigoria), der bisher keinerlei Symptome aufweist, von einer speziell ausgestatteten SMURD-Ambulanz nach Bukarest ins Institut für Infektionskrankheiten Matei Balș gebracht, wo er von anderen Patienten strikt isoliert behandelt werden soll. Die sieben Familienmitglieder des Infizierten – Eltern und Großeltern – wurden bereits mit negativem Ergebnis getestet. Vor Bestätigung des Infektionsfalls standen sie bereits seit zwei Tagen in häuslicher Isolation, nun wurde diese auf häusliche Quarantäne für 14 Tage erweitert. Dies bedeutet keinerlei Außenkontakte, polizeiliche Bewachung und Versorgung durch die lokalen Behörden. Die Bürgermeisterin von Prigoria, Iuliana Iliescu, erklärte, von 16 Nachbarn seien ebenfalls Proben genommen worden, 20 Personen stünden unter häuslicher Isolation. Als Vorsichtsmaßnahme wurden in Prigoria am Donnerstag Kindergärten und Schulen zwecks Desinfektion geschlossen und alle öffentlichen Kultur- oder Sportveranstaltungen abgesagt.

Gesundheitsminister Victor Costache erklärte am Donnerstagmorgen, eine epidemiologische Untersuchung sei im Gange, um die Kontaktpersonen des Infizierten zu ermitteln. In diesem Zuge seien weitere 33 Proben genommen worden. Der Minister betonte jedoch ausdrücklich, es sei positiv, dass sich bisher nur einer der Kontakte des infizierten Italieners als Virusträger erwiesen hatte, obwohl seit zwei-drei Tagen Personen, die mit ihm zusammengetroffen waren, getestet wurden. Der Italiener war am 18. Februar per Flugzeug aus Bologna über Craiova eingereist, hatte an den Folgetagen die Gemeinden Bâlteni, Peșteana, Drăguțești und Târgu Jiu besucht und war am 22. nach Bologna zurückgekehrt, wo italienische Behörden am 25. Februar die Infektion bestätigen.

Staatspräsident Klaus Johannis appellierte nach der Sitzung des Oberen Verteidigungsrates CSAT am Mittwoch an das Verantwortungsbewusstsein der Bürger, die empfohlenen  Präventivmaßnahmen einzuhalten und zu kooperieren. In Kürze werde seitens des Gesundheitsministeriums eine spezielle Telefonlinie für Fragen zum Thema Coronavirus eingerichtet.