Bukarest (ADZ) - Die EU-Kommissarin für Regionalpolitik, Corina Creţu, hat am Donnerstag in einem Fernsehinterview auf Probleme bei großen Infrastrukturprojekten hingewiesen. Ebenfalls am Donnerstag erklärte Creţu nach einem Treffen mit Premier Mihai Tudose, dass sie bezüglich der Abberufung von EU-Geldern optimistischer als im Frühjahr ist. Rumänien hat im Zeitraum 2007-2016 90 Prozent der zur Verfügung gestellten EU-Gelder abberufen, was bedeute, dass Rumänien mindestens 1,7 Milliarden Euro, hauptsächlich für große Infrastrukturprojekte, verlieren werde. Creţu sagte, dass in diesem Jahr noch keine größeren Projekte für Straßen- sowie Bahninfrastruktur bei der Kommission zur Bewilligung eingereicht wurden. Für das fortgeschrittenste Projekt, die Autobahn Piteşi-Sibiu/Hermannstadt, wurde nicht einmal die Machbarkeitsstudie fertiggestellt. Am Nachmittag hatte Creţu beim Regierungssitz erklärt, dass für den Finanzierungszeitraum 2014-2020 die Abberufung der EU-Gelder nicht mehr bei null liege. Es wurden kürzlich 95 Millionen Euro ausgezahlt, weitere 350 Millionen Euro stünden kurz davor. Bis Ende des Jahres hofft die Kommissarin, dass bis zu einer Milliarde Euro ausgezahlt werden.