Crevedia/Bukarest - In der Causa der Explosionsserie bei einer Flüssiggas-Tankstelle in Crevedia ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft zurzeit auf Hochtouren – vorerst noch gegen Unbekannt wegen des Verdachts auf fahrlässige Zerstörung katastrophalen Ausmaßes. Auch Korruptionsjäger und Militärstaatsanwälte schalteten sich am Sonntag ein – erstere wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch zwecks Vorteilsnahme, letztere wegen mutmaßlicher Regelwidrigkeiten während des Löscheinsatzes bzw. unzureichender Schutz- und Sicherheitsvorkehrungen, nachdem immerhin rund ein Drittel der vor Ort anwesenden Einsatzkräfte bei einer Explosion verletzt worden war.
Ersten Erkenntnissen zufolge gehört die Betreiberfirma der stillgelegten Unglückstankstelle Ionu] Doldurea, dem Sohn des einflussreichen PSD-Bürgermeisters von Caracal, Ion Doldurea. Wegen gravierender Mankos, einschließlich nicht homologierter Pumpen, wurde die Tankstelle von Brandschutzinspekteuren zunächst mit Bußgeldern und 2020 schließlich mit dem Entzug ihrer Betriebserlaubnis abgestraft, scheint jedoch nichtsdestotrotz als illegale LPG-Umladestation und -Depot weiter funktioniert zu haben. Wie das Inspektorat für Notsituationen (ISU) am Sonntag mitteilte, hatten die Brandschutzinspekteure vor drei Jahren zudem sowohl die Stadtverwaltung Crevedia als auch Kreisrat und Präfektur von Dâmbovița über die bei besagter Tankstelle vorgefundenen Mankos unterrichtet. Keine der drei Behörden unternahm anschließend jedoch konkrete Schritte, sodass zumindest der amtierende Bürgermeister von Crevedia, Petre Florin (gleichfalls PSD), der dem illegalen Treiben einer offiziell stillgelegten Tankstelle drei Jahre lang tatenlos zugesehen hatte, nun deswegen Rede und Antwort stehen müsste.