Bukarest (ADZ) - Sowohl der erweiterte als auch der engere PSD-Vorstand haben Partei- und Regierungschefin Viorica Dăncilă am Dienstag mit breiter Mehrheit zur Spitzenkandidatin im anstehenden Präsidentschaftsrennen nominiert – lediglich zwei einflussreiche Kreisratschefs, Paul Stănescu und Dumitru Buzatu, stimmten gegen die 55-Jährige.
Davor hatte Dăncilăs wichtigste interne Widersacherin, die Bu-karester Oberbürgermeisterin Gabriela Firea Pandele, angekündigt, ihre Kandidatur angesichts des ihr entgegenblasenden Gegenwindes zurückzuziehen – „Liebe“ könne nun einmal „nicht erzwungen werden“, erläuterte Firea den Medien.
Die PSD-Chefin selbst sagte nach den beiden Abstimmungen, sie sei „zuversichtlich“, das Rennen gegen Amtsinhaber Klaus Johannis gewinnen zu können – eine recht kühne Behauptung, da sämtliche Umfrageergebnisse bezeigen, dass die PSD in der Wählergunst hinter der PNL und USR liegt und es entsprechend bei der Präsidentenwahl vom November nicht einmal in die Stichwahl schaffen dürfte. Das hielt Ex-Vizepremier Paul Stănescu seiner Parteichefin auch in der Vorstandssitzung vor: Die Umfragewerte der PSD seien im Keller, es sei ein Fehler gewesen, auf einem eigenen Kandidaten zu bestehen, damit habe man die „Partner“ vor den Kopf gestoßen; die Regierungschefin möge klarstellen, „mit wem wir ab Herbst die Mehrheit stellen“, wenn „fast alle in der ALDE inzwischen den Koalitionsbruch wollen“, so Stănescu.
ALDE-Sprecher Varujan Vosganian ließ es sich seinerseits nicht nehmen hervorzuheben, dass „Frau Dăncilă in keiner einzigen Erhebung in Führung liegt“. Die ALDE habe „das Vertrauen zum Koalitionspartner verloren“ und werde auf „zusätzlichen Garantien“ bestehen, um die Koalition nicht aufzukündigen, so Vosganian.