Bukarest (ADZ) - Regierungschefin Viorica Dăncilă (PSD) rechnet trotz aller Spannungen mit einem Fortbestehen der Koalition: Ihr Kabinett sei nicht „gefährdet“, man werde mit dem Koalitionspartner weitermachen. Dennoch schien die 55-Jährige bereits Notlösungen überlegt zu haben: Eine künftige Regierungsbeteiligung von Victor Pontas Pro Romania sei nicht auszuschließen, sagte Dăncilă am Mittwoch in einer Talkshow.
Auf ihre bescheidenen Umfragewerte angesprochen, räumte Dăncilă ein, gegenwärtig noch „kein Zugpferd“ für ihre Partei darzustellen; sie hoffe jedoch, dass sich ihre Werte im Zuge des Wahlkampfs verbessern würden. Dăncilă versicherte erneut, als Parteichefin zurücktreten zu wollen, sollte sie es nicht in die Stichwahl schaffen.
Zu der sich in wenigen Wochen jährenden, gewaltsam niedergeschlagenen Großdemo vom 10. August sagte Dăncilă, dass diese ihrer Meinung nach zeitweise durchaus „den Anschein eines Staatsstreichs“ gehabt habe, da einige Hooligans in den Regierungssitz eindringen wollten. Andererseits wären „die Protestler vielleicht auch im Recht gewesen“ – genau wisse sie das allerdings nicht, „da ich Urlaub hatte“.