Bukarest (ADZ) - Anlässlich der vierten Jährung der in Gewalt ausgearteten Proteste vom 10. August 2018 verlangt der Bürgerrechtsverein „Declic“ eine raschere und lückenlose Aufklärung und die Bestrafung von Schuldigen auch aus den Reihen der Befehlsgeber. Vor vier Jahren hatten auf der Piața Victoriei in Bukarest bis zu 100.000 Menschen gegen die damalige PSD-Regierung von Viorica Dăncilă protestiert; am Abend räumten die Ordnungskräfte den Platz mit Tränengas und Wasserwerfern, wobei es auch zu einer großen Zahl von Übergriffen gegen friedliche Demonstranten oder auch nur Passanten gekommen sein soll. Rund 70 Personen wurden verletzt. Mehrere Verfahren wurden eingeleitet, dann jedoch eingestellt und wiederaufgenommen. Nur im Falle der gewaltsamen Entwendung der Dienstwaffe einer Gendarmin kam es zu rechtskräftigen Entscheidungen. Premierminister Nicolae Ciucă versprach, dass die Regierung sämtliche Unterlagen bereitstellen werde, um die Ermittlungen abzuschließen. Der Bukarester Militärstaatsanwalt Bogdan Pîrlog warnte jedoch bei Euronews, dass aufgrund der Verzögerungen viele der Straftaten im Zusammenhang mit dem Protest 2023 verjähren könnten.