Bukarest (ADZ) - Aus der am Donnerstag im „Monitorul Oficial“ veröffentlichten, im Dezember 2014 verabschiedeten Regierungsstrategie zum Kinderschutz geht hervor, dass die Anzahl der Kinder seit 1990 bis 2013 von über 6,6 Millionen auf unter 3,7 Millionen gesunken ist. Die gleichzeitige Steigerung der Lebenserwartung führte zu starken demografischen Veränderungen: das Verhältnis Kinder zu Erwachsene lag 1990 bei ca. 1:2, nun bei ca. 1:4. Der Trend der abnehmenden Geburtenrate auf dem Land gegenüber der Stadt hat sich inzwischen umgekehrt. Die Folgen: regionale Überalterung und das Risiko einer Destabilisierung der Sozialversicherungssysteme.
Gleichzeitig deuten die hohe Geburtenrate unter Minderjährigen und die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche – auf 100 Geburten kommen 52,7 Abtreibungen, obwohl die Rate in den letzten beiden Jahrzehnten um das 7-fache gesunken ist – auf mangelnde Aufklärung hin. Von Armut betroffen trotz arbeitender Eltern ist ein Kind von dreien. Zwar ist generell die Armutsrate auf dem Land höher, doch wird mit Besorgnis die Bildung kompakter, isolierter Armutszonen in Städten beobachtet, diese mit über 60 Prozent Kinderanteil.