„Depressiv“: Arsenes Auslieferung ausgesetzt

Ex-PSD-Lokalbaron verklagt Rumänien beim EGMR

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Bari (ADZ) - Das Berufungsgericht Bari hat die Auslieferung des hierzulande wegen Korruptionsdelikten zu knapp sieben Jahren Freiheitsentzug verurteilten früheren PSD-Kreisratschefs von Neamț, Ionel Arsene, vorläufig ausgesetzt, nachdem dessen Verteidiger außerordentliche Rechtsmittel dagegen eingelegt und behauptet hatten, ihr Klient sei schwer depressiv und selbstmordgefährdet, sollte er nach Rumänien ausgeliefert werden. Die Barier Instanz ordnete deswegen bereits ein psychiatrisches Gutachten an. 

Der flüchtige Ex-Lokalbaron verklagte Rumänien zudem nach Angaben von Justizministerin Alina Gorghiu (PNL) beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) wegen angeblich „unmenschlicher Behandlung“ – ein schwer nachvollziehbarer Vorwurf, da Arsene bis dato hierzulande keinen einzigen Tag hinter Gittern verbracht und lediglich im Rahmen seiner 2018 angeordneten Untersuchungshaft in einem Polizeiarrest gesessen hatte. 

Arsene, ein langjähriger Vertrauter des vorbestraften Ex-PSD-Chefs Liviu Dragnea, war im März vom Kronstädter Berufungsgericht wegen Einflussnahme und Bestechungsannahme zu sechs Jahren und acht Monaten Freiheitsentzug verurteilt worden.